2022 im Juni – übers Wochenende ins Zittauer Gebirge

Schon im Herbst 2021 startete ich unter den Frauen die Abfrage nach freien Terminen für ein gemeinsames Wochenende mit unseren Bikes. Denn den muss Frau sich rechtzeitig in den Kalender eintragen, damit auch nichts dazwischen kommt. Kurze Zeit später war klar, es wird das zweite Juniwochenende werden und die Chancen stehen gut, dass zu diesem Zeitpunkt die Coronabeschränkungen weitgehend minimiert sind. Als Ziel ist das Zittauer Gebirge anvisiert mit Übernachtung in einer Pension nahe Johnsdorf, am Sonnabend mit einer Tagestour nach Tschechien. Am Freitagnachmittag starten 10 Frauen fast pünktlich um 15Uhr am Louis in Dresden Nickern. Wir fahren über kleine Dörfer, durch Pirna und haben den ersten kurzen Stopp an der Hocksteinschänke, wo Sandy auf uns wartet. Ohne Absteigen geht es weiter nach Lichtenhain, dort machen wir im Cafe Lindenbaum eine längere Kaffeepause, so dass sich uns noch Anne anschließen kann. Wir haben tolles Wetter, Nachmittagssonne bei 25Grad und kurven durch die hintere Sächsische Schweiz, queren in Tschechien und erreichen nach 116km unsere Pension. Nachdem die Motorräder ordentlich im Carport eingeparkt und die Zimmer bezogen sind, können wir endlich die Getränke ordern. Lange sitzen wir noch bei Mücken und Aperol-Spritz und haben uns viel zu erzählen, so ist es schon dunkel ist, als die Letzten ins Bett finden.

Am Sonnabendmorgen lockt uns die Sonne auf die Terrasse und der Frühstückstisch ist bereits gedeckt. Wir haben keine Eile und außerdem warten wir ja noch auf Anja, die aus Görlitz kommt und heute mit uns fährt. Relaxt rollen wir vom Hof und touren zu den Teufelshöhlen Pekelné Doly, kaum 30 min. entfernt, dort wartet Nicole auf uns, um mit uns bis Melnik zu fahren. An der Bikerhöhle ist es wie immer an den Sommerwochenenden ziemlich laut und ziemlich voll, aber das stört uns heute nicht, wir wollen ja gleich weiter Richtung Süden. Unseren ersten Kaffeestopp machen wir an der Hospůdka in Dřevčice. Wie geplant, erreichen wir Mělník gegen 13Uhr. Aber ach, auf dem Marktplatz ist der Teufel los, es wimmelt von Menschen und alle Zufahrtsstraßen sind abgesperrt. Wer rechnet denn Anfang Juni mit einem Volksfest, jetzt ist Improvisation gefragt. Aber unter den Arkaden direkt am Platz finden wir noch Plätze für unsere 12 Motorräder. Es ist schon recht warm, knapp 29Grad und wir entledigen uns unserer Motorradkluft. Weil Kerstin uns mit Auto begleitet, haben wir eine Möglichkeit, Helme, Stiefel, Hosen und Jacken unterzubringen. Nun können wir leichter bekleidet über den Marktplatz schlendern, ein Eis essen, das Beinhaus* anschauen, uns auf dem Aussichtspunkt Vrázova vyhlídka den Zusammenfluss von Elbe und Moldau anschauen und essen gehen. Um 15Uhr machen wir uns auf den Rückweg, nachdem wir uns von Anja und Nicole verabschiedet haben, die nun auf kürzestem Weg heimwärts düsen.

Ich hatte den Mädels einen Eis-Stopp versprochen. Das war auch von vornherein so geplant, aber als wir dann auf den Parkplatz am See abbogen, war die Schlange am Eisstand fast fünfzig Meter lang, da haben wir uns alle einheitlich zum Weiterfahren entschlossen. Dafür gabs einen schönen Pausen-Stopp am See.

Die Geschichte mit dem Eis wurde dann noch den gesamten Abend weitererzählt, Hauptfigur darin war unser Pensionswirt Hagen. Das Ende der Geschichte ist leider, dass wir bestimmt nicht wieder in dieser Pension übernachten werden, obwohl Frühstück und Abendessen sehr, sehr gut waren. Auch heute Abend waren wir dem Aperol-Spritz nicht abgeneigt und wurden wieder tüchtig von den Midges zerstochen und gebissen.

Am Sonntagmorgen packen wir nach dem Frühstück unsere Siebensachen und stellen uns für ein schönes Abschiedsfoto auf. Danach erkunden wir die schönen Strecken der Böhmischen Schweiz. Dort wird es im Juli’22 mehrere große Waldbrände geben, aber das können wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen. Den Vormittagspausenstopp machen wir in Schmilka in der Mühlenbäckerei. Hier wird unsere Gruppe kleiner, Gabi, Anne, Marion und Sandy müssen zügig heim, wir anderen fahren noch eine sportliche Runde durch’s Elbsandsteingebirge. Nach einem Mittagspausenstopp am Hotel Ladenmühle nahe Altenberg sind wir nach 160km am Ziel der Tour in der Lugsteinschänke in Dresden angekommen. Hier sitzen wir noch eine Stunde und lassen das erlebnisreiche Wochenende im Biergarten gemütlich ausklingen, ehe sich gegen 17Uhr alle nach Hause verabschieden. Eine Tour, von der wir lange erzählen können, ist zu Ende. Ob es wohl in 2023 wieder eine Wochenendtour mit den Mädels geben wird?

Heike, im August 2022

Urheberrechtshinweis: Gefahrene Routen wurden geplant und getrackt mit calimoto. Calimoto nutzt für die Karten die von OpenStreetMap bereitgestellten Informationen. OpenStreetMap sind „Open Data“, die gemäß der Open Data Commons Open Database Lizenz (ODbL) verfügbar sind.